MTV Rheinwacht Dinslaken spielt remis gegen Plochingen

DINSLAKEN  Im Relegations-Hinspiel um den Aufstieg in die 3. Liga trennen sich der MTV Rheinwacht Dinslaken und der TV Plochingen 28:28-Unentschieden.

Das Mentalitätsmonster hat wieder zugeschlagen. Im ersten Spiel der Relegation um den Aufstieg in die 3. Liga machten die Handballer des MTV Rheinwacht Dinslaken gegen den TV Plochingen aus einem Drei-Tor-Rückstand vier Minuten vor Schluss noch ein Unentschieden – 28:28 (14:12). Damit ist vor dem Rückspiel in Plochingen am kommenden Samstag (18. Mai) alles offen für die Mannschaft von Harald Jakobs. „Das Unentschieden fühlt sich auf jeden Fall jetzt erst einmal wie ein Sieg an“, sagte der MTV-Trainer kurz nach Ende der turbulenten Partie.

Torhüter Banning mit starkem Beginn

Die Dinslakener hatten vor restlos ausverkaufter Halle und bei ohrenbetäubender Unterstützung aus beiden Fanlagern zunächst blendend ins Spiel gefunden. Vor allem Torhüter Marco Banning schickte sich in der ersten Hälfte an, Heldenstatus zu erlangen. Drei Siebenmeter entschärfte der MTV-Schlussmann unter tosendem Applaus der Fans. Nach knapp 14 Minuten lagen die Dinslakener mit zwei Treffern (6:4) in Front. Dann aber gab es den ersten Rückschlag für die Hausherren. Nach einem Foul an Dominik Werbitzky zeigte das recht kleinlich pfeifende Gespann Christian Staszak und Stefan Walter dem Dinslakener Robert Jakobs die Rote Karte. Damit war die Abwehrformation im Mittelblock mit Jakobs und Dennis Backhaus gesprengt. Trotzdem waren die Dinslakener weiterhin tonangebend. Fabian Gorris, Steffen Hahn, Luca d`Auria und Max Reede schraubten das Ergebnis bis zur 25. Minute zunächst in die Höhe (10:6). Auch in die Pause ging es mit einem Vorsprung, allerdings hatte Dennis Backhaus kurz zuvor seine zweite Zwei-Minuten-Strafe kassiert. „Das war unnötig von mir“, gab der Kreisläufer zu.

Durch Zeitstrafen aus dem Tritt

Auch nach dem Seitenwechsel machten die Dinslakener Druck, gingen sogar noch einmal mit vier Treffern in Führung. Christoph Enders hatte in der 35. Minute das 18:14 erzielt. In den Folgeminuten glitt dem MTV das Spiel aus der Hand. Ohne Backhaus, der zur Sicherheit zunächst nur noch auf der Bank saß, und nach Zeitstrafen gegen Philipp Tuda (36.) und Jonas Höffner (39.) verloren die Dinslakener den Faden. Plochingen nutzte das und glich schnell zum 19:19 (40.) aus und ging Sekunden später auch in Führung. Fortan hatten die Gäste Oberwasser.

Durch Backhaus geht Ruck durchs Team

Gute zehn Minuten vor dem Ende schien es, als könne sich Plochingen eine formidable Ausgangslage für das Rückspiel erkämpfen. In Unterzahl erzielten die Gäste das 26:22.

Mit der Rückkehr von Dennis Backhaus aufs Feld ging jedoch noch einmal ein Ruck durch das Team des MTV. Angefeuert von den nimmermüden Anhängern pirschten sich die Hausherren wieder heran. Das Team von Harald Jakobs ließ sich nicht abschütteln. In einer turbulenten Schlussphase verkürzte Dennis Backhaus in Unterzahl zum 26:28 (58.). Dann durfte Fabian Gorris an den Siebenmeterpunkt treten – 27:28 (59.). 45 Sekunden waren noch zu spielen, als sich Plochingen einen weiteren Ballverlust leistete. Jonas Ahls machte sich auf den Weg, wurde gefoult – Siebenmeter. Wieder trat Fabian Gorris an und wieder behielt er die Nerven. 28:28.

„Über Moral zurückgekommen“

Beinahe wäre dem MTV sogar noch ein Sieg gelungen. Sekunden vor Schluss luchste die hellwache Dinslakener Deckungen den nervösen Gästen noch ein weiteres Mal den Ball ab. Jonas Höffner war bereits zum Tempogegenstoß durchgestartet, doch dann war die Zeit abgelaufen. „Schade, da haben uns zwei Sekunden zum Sieg gefehlt“, sagte Harald Jakobs, der seinem Team aber auch so ein gutes Zeugnis ausstellte. „Wir sind gut ins Spiel gestartet und auch gut aus der Pause gekommen. Dann machen wir ein, zwei schlechte Sachen und Plochingen war so clever, das auszunutzen. Sie haben dann auch verdient mit vier Toren geführt, aber wird sind über die Moral noch einmal zurückgekommen. Das war aller Ehren wert.“

Statistik: Banning, Ahlendorf; d´Auria (7), Gorris (7/3), Backhaus (4), Hahn, Reede (je 3), Tuda, Enders (je 1), Jonas Ahls, Jonas Höffner, Nils Kruse.