Handball, Baden-Württemberg-Oberliga: „Schnaken“ unterliegen nach Torfestival knapp mit 34:36 beim Dritten TV Plochingen

Für die Fans beider Lager boten Plochingen und Zizishausen ein wahres Spektakel. Die Trainer Daniel Brack und Vasile Oprea kritisierten aber unisono die mangelnde Aggressivität ihrer Abwehrreihen, die das Torfestival erst möglich machten. Aufsteiger Zizishausen hatte in Plochingen gut mitgehalten, musste aber nach drei Siegen in Folge mit 34:36 eine knappe Niederlage einstecken.

„Wenn wir Lukas Fischer und Dominik Eisele einigermaßen ausschalten können, haben wir schon viel gewonnen“, hatte Zizishausens sportlicher Leiter Alexander Himpel im Vorfeld der Partie noch erklärt. Trainer Vasile Oprea musste dann nach dem Spiel bekennen, dass genau das nicht gelungen war. „Wir hatten große Probleme mit Fischer und Eisele, konnten vor allem auch ihre Kreisanspiele nicht unterbinden.“

Die beiden waren es so auch, die von Anfang an die Akzente bei den Gastgebern setzten. Der TSV Zizishausen aber hielt mit dem Selbstvertrauen einer Mannschaft, die zuletzt drei Mal in Folge als Sieger das Parkett verlassen hat, mit seinem starken Rückraum dagegen. Julian Baum begann da, wo er in Bittenfeld aufgehört hatte. Baum (3) und Mark Reinl (2) sorgten mit fünf Rückraumtreffern dafür, dass es nach acht Spielminuten 5:5 unentschieden stand. Gute zwei Minuten später allerdings hatte sich der TVP durch ein Tor von Kreisläufer Julian Mühlhäuser sowie Treffer von Eisele und Fischer auf 8:5 abgesetzt.

Diesem Rückstand liefen die Gäste fortan hinterher, ohne noch ein weiteres Mal den Gleichstand zu schaffen. In der ersten Halbzeit traf Mühlhäuser vom Kreis fast nach Belieben. Julian Mühlhäuser spielte bis zur B-Jugend beim TSV Köngen, bevor er in die Jugend zu Frisch Auf Göppingen wechselte, wo er weiter in der A-Jugend-Bundesliga aufläuft und mit Zweifach-Spielrecht in Plochingen parallel Erfahrungen im Aktivenbereich sammelt.

Zizishausen ließ sich jedoch nicht abschütteln. Mit vier Gewaltwürfen innerhalb von sechs Minuten hielt der eingewechselte Max Friessnig seine Farben auf Kurs. Mit dem Halbzeitpfiff aber stellte Marvin Fuß mit dem 20:17 wieder den Drei-Tore-Abstand her.

„20 Gegentore in einer Halbzeit waren natürlich viel zu viel“, kritisierte Oprea hinterher. Sein Trainerkollege Daniel Brack war mit seiner Offensive dagegen hochzufrieden: „Im Angriff besser zu spielen ist nicht möglich.“

Auch nach dem Seitenwechsel ging das Geschehen in unveränderter Form weiter. Plochingen lag stets mit zwei, drei Toren vorne. Zizishausen zog nach, blieb immer dran und hielt die Partie stets spannend. Beim 25:26 durch Reinl und 26:27 durch Maximilian Schmid-Ungerer waren die „Schnaken“ bis auf Tuchfühlung ran. „Es wäre psychologisch wichtig gewesen, da einmal auch den Ausgleichstreffer zu schaffen“, bedauerte Cornelius Maas nach dem Abpfiff. Als nach seinem Anschlusstor zum 27:29 der Plochinger Fuß eine Zeitstrafe kassierte, wäre vielleicht die Gelegenheit dazu gewesen. Aber in Unterzahl traf Luca-Max Baur mit einem Doppelschlag innerhalb von 20 Sekunden zum 31:27 und Eisele setzte noch eins drauf zum 32:27.

Zizishausen steckte trotzdem nicht auf, kam angeführt von Timo Wolf und Maas noch mal heran, aber Plochingen brachte die Führung letztendlich routiniert ins Ziel. „Wir haben Moral bewiesen und sind immer drangeblieben“, lobte Trainer Vasile Oprea sein Team trotz der Niederlage. Mit 275 Toren in neun Spielen hat der Aufsteiger im Angriff längst Oberliga-Reife bewiesen. 288 Gegentore aber sind gleichzeitig zu viel. In der Abwehrarbeit gibt es noch deutlich Luft nach oben.

TV Plochingen – TSV Zizishausen 36:34

TV Plochingen: Dunz, Nagel; Weiß (1), Zeiler (4), Eisele (5), Fischer (9/5), Fuß (5), Mühlhäuser (6), Baur (6), Werbitzky, Kühl , Bischof, Maier.

TSV Zizishausen: Hauptvogel, Augustin; Fröhlich (1), Reinl (4), Wolf (3/1), Grau (3), Baum (7), Gotthardt, Fuchs (1), Friessnig (4), Schmid-Ungerer (4), Götz (1), Maas (6), Wurster.

Schiedsrichter: Gorenflo/Mangold (beide SHV/TuS Gutach).

Zuschauer: 400.

Zeitstrafen: Zeiler (2), Eisele, Fischer, Fuß – Wolf (2), Fröhlich.

Siebenmeter: 5/5 – 1/1.