Dezimierter TVP unterliegt 29:32 gegen Schwäbisch Gmünd

Der TV Plochingen zeigte in der Handball Baden-Württemberg-Oberliga gegen die starke Mannschaft des TSB Schwäbisch Gmünd viel Kampfgeist, unterlag aber letztlich verdient mit 29:32 (13:20).

Die Vorzeichen für das Spiel waren von Anfang an nicht besonders gut. Mit Johannes Hablizel, Markus Petershans, Sebastian Clement und Philipp Gollmer fehlten gleich vier Feldspieler verletzungs- bzw. krankheitsbedingt. Darüber hinaus hatte sich Leon Weiß zwischenzeitlich dazu entschieden den Verein mit sofortiger Wirkung zu verlassen (persönliche Gründe). Als Julian Maier in der 20. Minute zudem eine äußerst fragwürdige rote Karte bekam, standen dem Trainergespann Daniel Brack/Joachim Rieck lediglich noch acht Feldspieler zur Verfügung.

Plochingen kam dennoch gut ins Spiel und konnte bis zum Stand von 6:7 sehr gut mithalten. Schwäbisch Gmünd war konstant durch viel Spielwitz und dynamische Aktionen erfolgreich. Eine doppelte Unterzahl brachte Plochingen dann erstmal mit vier Toren ins Hintertreffen (6:10, 17. Minute). Die daraus resultierende Auszeit des TVP brachte jedoch nichts ein (10:13, 24. Minute). Da Schwäbisch Gmünd im Stile einer Spitzenmannschaft äußerst geduldig und effektiv zu Werke ging, baute die Mannschaft um Gmünds Trainer Michael Hieber den Vorsprung bis zum Pausenpfiff kontinuierlich auf 13:20 aus.

Nach dem schnellen 13:21 erzielte Plochingen drei Tore in Folge und schien wieder im Spiel zu sein. In dieser Phase des Spiels zeigte aber vor allem Max Häfner seine individuelle Klasse und erzielte alleine in der zweiten Halbzeit sechs Tore für den TSB. Er sorgte dafür, dass Plochingen nie auf näher als fünf Tore Differenz herankam (16:21, 35. Minute; 19:24, 41. Minute; 25:30, 52. Minute). Es zeigte sich nach und nach, dass Schwäbisch Gmünd zu den besten Mannschaften der Liga gehört und letztlich durch den breiteren Kader mehr Körner gegen Spielende aufzuweisen hatte. Das Plochinger Team gab sich jedoch nicht geschlagen und kämpfte bis zum Schlusspfiff.

Positiv zu erwähnen ist sicherlich das Comeback von Alexander Seibold, der nach seiner Sprunggelenksverletzung im Angriff einige positive Akzente setzen konnte. Ebenso zeigte sich der Plochinger Linkshänder Henrik Bischof (11 Feldtore) erneut in bestechender Form.

Spielertrainer Daniel Brack war zufrieden mit dem Kampfgeist des Teams und zog den Hut vor der starken Leistung der Gäste aus Schwäbisch Gmünd: „Fairerweise muss man sagen, dass der TSB einfach die bessere Mannschaft war.“

„Zum Ende hin ging es dann um Ergebniskosmetik“, meinte Brack. „Irgendwann war einfach physisch und psychisch der Akku leer. Wir haben aber das Spiel noch sehr gut abgeschlossen.“

Mit 11:13 Punkten hat sich Plochingen nun im breiten Mittelfeld der Liga festgesetzt. Am kommenden Wochenende geht es ins Badische nach Sandweier. Dort gilt es möglichst die Auswärtspunkte fünf und sechs einzusammeln, um den Abstand zu den Abstiegsrängen groß genug halten zu können.

„Wir haben jetzt noch vier Spiele bis Weihnachten“, sagte Daniel Brack und deutete damit an, dass der TVP bis zum Jahreswechsel noch einige Punkte auf dem Konto verbuchen möchte.

Daniel Brack (Spielertrainer TVP):

„Ich kann meiner Mannschaft kämpferisch keinen Vorwurf machen. Ich bin keiner, der gerne jammert, aber heute wurde die Personaldecke einfach richtig dünn und wir hatten kaum noch Alternativen auf der Bank. Es ist einfach schwierig, sich mit nur fünf Mann im Training adäquat auf einen Gegner vorzubereiten. Es war auch ein verdienter Sieg für Gmünd, das muss man ganz klar so sagen. Uns gelingt es gerade nicht, in der Abwehr den Zugriff zu bekommen, um die Gegner dort vor Probleme zu stellen. Das ist aber auch auf die Kraftproblematik zurückzuführen, da kommt die Rote Karte dann natürlich noch erschwerend hinzu. Wir haben dennoch in der zweiten Hälfte Moral gezeigt und versucht, die Partie noch möglichst positiv zu gestalten.“

Michael Hieber (TSB-Chefcoach):

„Ich glaube, dass wir heute eines unserer besten Auswärtsspiele gemacht haben. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gespielt, haben viele Lösungen gefunden und hatten einen guten Torabschluss. Wir sind dadurch in einen Lauf gekommen und hatten auch das nötige Glück dazu. Ich glaube schon, dass wir heute auch verdient gewonnen haben. Ich bin in erster Linie froh, dass wir den Negativtrend gestoppt haben. In der zweiten Halbzeit sind wir kein Risiko mehr gegangen und haben gezeigt, dass wir lernen können. Das hat meine junge Mannschaft ganz gut hinbekommen.“

TV Plochingen:

Klimmer; Schwarz;

Bischof (11), Maier, Werbitzky (2), Christopher Weiß (1/1), Hutter (1), Brack (5/3), Kübler (1), Seibold (4), Zimmermann (4)

Nächstes Spiel:

TV Sandweier – TV Plochingen

Sa., 26.11.2016, 20:00 Uhr

Rheintalhalle, Rheintalstraße, 76532 Sandweier